Politik & Wirtschaft

Nun soll es diesmal die Digitalisierung richten

Mit einer digitalen Arbeitsplattform sollen Schulen „einfach und praxisnah“ ihr Verpflegungsangebot gestalten, dabei sollen auch die Wünsche der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt werden: www.unser-schulessen.de. Grundlage des Tools sind Kriterien, die aus dem „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen“ abgeleitet wurden. Das Projekt wurde im Auftrag des NQZ mit IN FORM-Mitteln durch Helliwood media & education im fjs e.V. und der Projektagentur gGmbH umgesetzt. Dafür wurden 850.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Die Meinung vom Vorsitzenden des DNSV dazu:

Nach der „Qualitätsoffensive“  „Macht Dampf“, einem „Ernährungskoffer“ und vielen Plakaten in der Vergangenheit, nun ein neuer Versuch mit Appellen und das Prinzip Hoffnung auf Veränderung. Doch selbst ein Bürgerrat mit seinen Aussagen läuft ins Leere. Die neue Formel lautet nun „gemeinsam“ und es wird die ganze Gesellschaft in die Haftung genommen.

Die Standards verpflichtend zu machen, um damit auch wirklich alle Kinder zu erreichen, das ist nicht vorgesehen. Die Probleme sollen sich vielmehr von alleine lösen, dafür aber ganz bestimmt: „freiwillig und gemeinsam“, nennt das Bundesminister Cem Özdemir. Ohne freilich zu erklären, was denn „freiwillig“ ist, außer den Absichtserklärungen. Man will „es allen Menschen leichter machen, sich gesünder zu ernähren“, so seine jüngsten Äußerungen anlässlich des Ernährungstages in Berlin. Es ist doch erstaunlich, wofür Geld da ist: Bunte Bilder und schöne Texte! Der Rat des Bürgerrates – zum kostenfreien Schulessen –  wird nicht befolgt. Die Anhörung im Landwirtschaftsausschuss ist ausgegangen wie das Hornberger Schießen: Man will neue Studien anschieben? Die erste Anhörung zum selben Thema – angeschoben durch das DNSV – gab es schon 2011.

Hat sich was grundlegend geändert nach über 10 Jahren? Die Antwort darauf lautet: Nein, nicht Grundsätzliches.

Schul- und Kitaessen ist ein Ausschreibungsmarkt, dies scheint man vergessen zu haben, da sind Kommunen in der Pflicht und bei einem Investitionstau von 54 MRD. € in der Schul-Substanz, werden hier mal wieder Gelder für PR ausgegeben. Es scheint Praxis zu sein, dies durch Agenturen wegzuschreiben zu lassen. Schöne heile Ampel Welt. Es werden weder die Caterer gefragt, noch die Schüler und deren Eltern, die Einen sollen es essen und die Anderen müssen es bezahlen. Wird es ausgehen wie bei der Aktion ums Werbeverbot? Auch hier wollte Bundesernährungsminister Özdemir die an Kinder gerichtete Werbung für Süßigkeiten einschränken, außer Apellen hat sich nichts verändert.